Samstag, 24. Januar 2009
 
Massaker an Indígenas in Ecuadors Amazonasgebiet PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von comcosur-poonal   
Dienstag, 19. Februar 2008

Ein Massaker unter indigenen Urwaldbewohnern in Ecuador macht deutlich, mit welch brutalen Methoden illegale Holzfäller operieren.

Indígenas aus Ecuador haben bekannt gegeben, dass 15 Angehörige indigener Ethnien, die isoliert im amazonischen Urwald Ecuadors leben, von kolumbianischen Holzhändlern ermordet worden sind. Das Massaker soll schon am 10. Februar stattgefunden haben. Die Opfer gehörten der Ethnie Tagaeri und Taromenante an, die in einer freiwillig gewählten Isolation im Naturschutzgebiet des Yasuní Nationalparks leben. Der Park gilt als eines der wichtigsten Bioreservate Ecuadors.

Ehuenguime Enqueri, Indígena aus Ecuador erklärte: "Die Tagaeri und Taromenante sind zu unseren Beschützern und Verteidigern der Biodiversität geworden, sie sind damit beauftragt, unsere Wälder zu schützen und dafür zu sorgen, dass niemand dort Bäume fällt. Also mussten diese bewaffneten Kolumbianer sie töten, um an das Holz heranzukommen."

In der betroffenen Zone sind der Holzeinschlag und Ölförderungs- bzw. Minenaktivitäten verboten. Trotzdem dringen immer wieder mafiöse Gruppen ein, die mit Edelhölzern handeln.

Nach Bekanntwerden des Vorfalls hat sich eine Delegation des Dachverbands Indigener Nationen in Ecuador CONAIE (Confederación de Nacionalidades Indígenas de Ecuador) auf den Weg in das Gebiet gemacht, um den Vorfall zu untersuchen. Es heißt, auch Frauen und Kinder könnten unter den Opfern sein. CONAIE forderte in diesem Zusammenhang eine Verfassung, in der die von den Vorfahren vererbten Territorien der Indígenas geschützt werden.

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